Original-Research: Scherzer & Co. AG (von GSC Research GmbH)

Original-Research: Scherzer & Co. AG - von GSC Research GmbH

Einstufung von GSC Research GmbH zu Scherzer & Co. AG

Unternehmen: Scherzer & Co. AG
ISIN: DE0006942808

Anlass der Studie: Halbjahreszahlen 2019
Empfehlung: Halten
seit: 23.09.2019
Kursziel: 2,25 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: 22.12.2016, vormals Kaufen
Analyst: Jens Nielsen, Alexander Langhorst

Verhaltene Entwicklung im ersten Halbjahr 2019
 
Das erste Halbjahr 2019 konnte die Scherzer & Co. AG nur mit einem
geringfügigen Gewinn abschließen. Dabei wirkten zum einen entgegen unseren
früheren Annahmen noch nachteilige steuerliche Effekte aus der seit Anfang
2017 geänderten Besteuerung von Veräußerungsgewinnen aus Wertpapieren des
Umlaufvermögens nach.
 
Zum anderen ist auch zu berücksichtigen, dass die Gesellschaft durch die
Einreichung der Linde-Aktien im Rahmen des verschmelzungsrechtlichen
Squeeze-out zunächst bewusst auf 0,9 Mio. Euro Ertrag, der bei einem
börslichen Verkauf realisierbar gewesen wäre, verzichtet hat. Im Gegenzug
kann Scherzer aber nun an einer möglichen Nachbesserung, für die der Markt
nennenswertes Potenzial sieht, partizipieren.
 
Dass derartige Investmententscheidungen durchaus sehr lukrativ sein können,
zeigen die in 2015 vergleichsweise abgeschlossenen Spruchverfahren bei der
früheren Schering AG. Hier hatte Scherzer zunächst einen Andienungsverlust
von 234 TEUR realisiert, mit Beendigung der Verfahren aber einschließlich
Zinsen eine Nachbesserung in Höhe von insgesamt 2,9 Mio. Euro vereinnahmen
können.
 
Aufgrund der systemisch bedingten Besonderheiten und Unwägbarkeiten bei
Schätzungen für Beteiligungsgesellschaften und der damit verbundenen
Unsicherheiten stellen wir unsere Anlageempfehlung für die Scherzer-Aktie
aber unverändert auf den inneren Wert (NAV) des Papiers ab. Dabei bildet
der NAV im Gegensatz zur reinen Betrachtung auf Basis des Ergebnisses je
Aktie auch die im Portfolio enthaltenen stillen Reserven „realtime“ ab und
markiert damit unserer Meinung nach die aus Investorensicht deutlich
geeignetere Bewertungskennzahl.
 
Wenngleich die NAV-Entwicklung der Scherzer-Aktie im laufenden
Geschäftsjahr bislang deutlich hinter dem DAX zurückblieb, erweist sich der
von der Gesellschaft betriebene opportunistische Investmentansatz jedoch
bei einer mittel- bis langfristigen Betrachtung als sehr erfolgreich,
schließlich konnte der Vergleichsindex in den vergangenen Jahren stets und
zum Teil nennenswert outperformt werden.
 
Als sehr positiv bewerten wir auch, dass der über langjährige Erfahrungen
und eine breite Vernetzung in der Small- und Mid-Cap-Szene verfügende
Vorstand die von ihm direkt und indirekt gehaltenen Positionen in
Scherzer-Aktien im laufenden Geschäftsjahr weiter auf insgesamt knapp 1,4
Millionen Stück entsprechend rund 4,6 Prozent des Grundkapitals aufgestockt
hat. Aufgrund der bestehenden Verpflichtung, die Hälfte der erhaltenen
Netto-Tantiemen in Scherzer-Papiere zu investieren, dürfte sich diese Quote
auch in Zukunft tendenziell weiter erhöhen.
 
Auf Basis eines Ultimo-Börsenkurses von 2,16 Euro notierte die
Scherzer-Aktie mit einem Abschlag von 3,1 Prozent auf den zum 31. August
gemeldeten NAV von 2,23 Euro. Damit erachten wir das Papier unverändert als
ein interessantes Investment vor allem für den an Nachbesserungsthemen
interessierten Anleger, der diese Aktivitäten nicht selbst mit seinem
Portfolio abdecken kann oder will.
 
Angesichts der jüngeren Entwicklung der Aktienmärkte im Allgemeinen sowie
einiger Portfolio-Schwergewichte wie GK Software AG , freenet und MOBOTIX im
Besonderen gehen wir aktuell von einem auf ungefähr 2,25 Euro gestiegenen
NAV aus. Daher sehen wir den fairen Wert der Scherzer-Aktie – ohne
Berücksichtigung der Ertragschancen aus den Spruchstellenverfahren –
derzeit bei etwa 2,25 Euro und reduzieren auch unser Kursziel
dementsprechend nochmals leicht. Auf dieser Grundlage bestätigen wir unsere
„Halten“-Empfehlung, wobei sich an schwächeren Börsentagen auch
(Nach-)Kaufgelegenheiten ergeben können.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/19033.pdf

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