Geringe CO2-Emissionen bei Zement durch Verwendung von CCS möglich

EDMONTON, Alberta, Jan. 22, 2021 (GLOBE NEWSWIRE) -- Durch eine einzigartige Machbarkeitsstudie zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (carbon capture and storage, CCS) im Zementwerk von Lehigh Cement in Edmonton, Alberta, rücken geringe CO2-Emissionen bei der Herstellung von Zement in greifbare Nähe. In Anbetracht der wesentlichen Rolle, die der großangelegte Einsatz von CCS-Technologie bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen spielt, treiben Lehigh Cement, das International CCS Knowledge Center (Knowledge Center) und die Mitsubishi Heavy Industries (MHI) Group die Entwicklung für diese Machbarkeitsstudie eines Systems zur CO2-Abscheidung im Zementwerk weiter voran.

Die CCS-Machbarkeitsstudie von Lehigh untersucht als erste in der nordamerikanischen Zementbranche die Möglichkeit, 90–95 % des Kohlendioxids (CO2) – geschätzte 600.000 Tonnen CO2 jährlich – aus dem Abgas des Zementwerks abzuscheiden. Auch für die beteiligten Organisationen, die sich alle dazu verpflichten, aktiv an der Reduzierung von CO2-Emissionen zu arbeiten, handelt es sich um die erste Studie dieser Art in Nordamerika.

Die Studie kommt zur rechten Zeit, da der kürzlich veröffentlichte Canada Climate Plan ausdrücklich vorgibt, dass eine umfassende CCS-Strategie entwickelt und andere Möglichkeiten erforscht werden sollen, um Kanada in dieser wachsenden Branche weltweit wettbewerbsfähig zu halten.

Aus Entwicklung, Konstruktion, Betrieb und nachfolgenden Verbesserungen/Anpassungen an der CCS-Anlage SaskPower Boundary Dam 3 (BD3-Anlage) konnten wichtige Erfahrungen gewonnen werden. Damit sind das Knowledge Center, die MHI Group und Ihre Zusammenarbeit an der Shand-CCS-Machbarkeitsstudie weiterhin weltweit führend bei Abscheidungsprozessen in der Abgasnachverbrennung und sehen Chancen für CCS in allen Branchen mit Abgasnachverbrennung.

Aufgrund der bemerkenswerten Ähnlichkeiten bei Abgasen kann das am BD3-Standort erworbene Wissen mit einer auf Erfahrung basierenden Beratung durch das Knowledge Center an die Zementbranche angepasst werden. Die CCS-Machbarkeitsstudie von Lehigh wird sich auf eine Konstruktion beziehen, die auf der Technologie zur CO2-Abscheidung von Mitsubishi Heavy Industries Engineering (MHIENG), Teil der MHI Group, basiert. Dieser sogenannte KM CDR ProcessTM, der weltweit in 13 kommerziellen Anlagen eingesetzt wird, wird in die Werks- und Abgasspezifikationen von Lehigh (z. B. Abgasvorbehandlungssystem und CO2-Abscheidungs- und Komprimierungsverfahren) integriert.

Da die Nachfrage nach Zement steigt und die Branche Emissionen weiter reduzieren muss, könnte CCS in großem Maßstab durchaus zur Lösung für die Senkung von Treibhausgasen werden. Die CCS-Machbarkeitsstudie von Lehigh untersucht den Wert dieses Verfahrens für die Zementbranche durch technische Konstruktionen, Kostenabschätzungen und eine tiefgreifende Business-Case-Analyse.

Zitate

„Die Fortschritte bei großen CCS-Anlagen für Zement sind für den umfangreichen Einsatz von CCS-Anlagen in verschiedenen Branchen wichtig, damit wir als Bewohner dieses Planeten die weltweiten Emissionen signifikant reduzieren können.“
– Beth (Hardy) Valiaho, VP Strategy & Stakeholder Relations, International CCS Knowledge Centre

„Der Weg zu einer CO2-neutralen Welt bis 2050 erfordert die Fähigkeit, CO2-Emissionen auch in Branchen zu reduzieren, in denen dies schwierig ist. Durch die Erforschung und Erschließung neuer Möglichkeiten, unsere bewährte Technologie zur CO2-Abscheidung auf neue Märkte und Anwendungen auszuweiten, können wir uns der Herausforderung stellen.“
– Yoshihiro Shiraiwa, President & CEO, Mitsubishi Heavy Industries America

„Die CCS-Machbarkeitsstudie ist unerlässlich, um zu verstehen, wie unsere Branche den wachsenden Produktionsbedarf weiterhin decken und gleichzeitig ebenso wichtige Klimaziele erfüllen kann. Wir sind stolz darauf, mit einer wichtigen sauberen Technologie in unserer Branche einen globalen Wandel voranzubringen.
– Joerg Nixdorf, President, Lehigh Hanson Canada Region

KURZINFOS UND LINKS

CCS-Machbarkeitsstudie von Lehigh

  • Die CCS-Machbarkeitsstudie von Lehigh wird gemeinsam vom Knowledge Centre und Lehigh Cement durchgeführt und soll im Herbst 2021 fertiggestellt werden.
  • Zu den Zielen der Studie gehören die Erstellung einer Kostenschätzung der Klasse 4, die Zusammenarbeit mit einem Anbieter von Abscheidungstechnologie (MHI Group) zur Erstellung einer technischen Planung, die auf das Lehigh-Werk zugeschnitten ist, die Steuerung des Prozesses und Einbeziehung Dritter nach Bedarf, die Erstellung eines detaillierten Business Case und die Entwicklung des Budgets für eine Front-End-Engineering-Studie (FEED).
  • Diese Initiative hat im Rahmen ihres Partnerschaftsförderungsprogramms Mittel in Höhe von 1,4 Mio. $ von Emissions Reduction Alberta (ERA) erhalten. Die Investitionen von ERA unterstützen Innovatoren bei der Entwicklung und Demonstration von Technologien zur Reduzierung von Treibhausgasen, die Kosten senken, die Wettbewerbsfähigkeit steigern und den Wandel zu einer Wirtschaft mit niedrigen CO2-Emissionen in Alberta beschleunigen.

Überblick über Emissionen bei der Zementproduktion

  • Beton, ein Produkt aus Zement, ist nach Wasser die am zweithäufigsten verbrauchte Substanz auf der Erde – mit einem jährlichen Anteil von etwa drei Tonnen Beton für jeden Menschen (State of the Planet, Earth Institute, Columbia University).
  • Die Gesamtemissionen der Zementindustrie tragen 7–8 % zu den weltweiten CO2-Emissionen bei.
  • Zwei Drittel oder 5 % der weltweiten Emissionen entstehen durch die chemischen Reaktionen im Zementproduktionsprozess und können daher nicht durch eine Steigerung der Energieeffizienz eliminiert werden.
  • Es wird erwartet, dass die weltweite Nachfrage nach Zement bis 2050 um 12–23 % steigen wird (IEA-Bericht: Transforming Industry through CCUS)

Über das International CCS Knowledge Centre (Knowledge Centre): Das Knowledge Centre hat den Auftrag, das globale Verständnis und den Einsatz von CCS in großem Umfang zur Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen zu verbessern. Es bietet zu diesem Zweck das Know-how zur Implementierung umfangreicher CCS-Projekte sowie der CCS-Optimierung, die auf den Erkenntnissen aus der vollständig integrierten CCS-Anlage Boundary Dam 3 und der umfassenden Studie zu CCS der zweiten Generation, auch bekannt als Shand-CCS-Machbarkeitsstudie, basieren. Das Knowledge Center besteht seit 2016 unter Leitung eines unabhängigen Vorstands und wurde von BHP und SaskPower gegründet. Weitere Informationen: https://ccsknowledge.com/

Über die Mitsubishi Heavy Industries Group:
Die Mitsubishi Heavy Industries (MHI) Group ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Engineering und Fertigung. Sie verfügt über mehr als 80.000 Mitarbeiter in über 300 Unternehmen weltweit. Die MHI Group ist eine weltweit führende Kraft in den Bereichen Energiesysteme, Industrie und Infrastruktur sowie Luftfahrt, Verteidigung und Raumfahrt. Mitsubishi Heavy Industries Engineering (MHIENG) begann im Jahr 1990 zusammen mit Kansai Electric Power Co., Inc. (KEPCO) mit der Entwicklung des Kansai Mitsubishi Carbon Dioxide Recovery KM CDR ProcessTM, einer Technologie zur CO2-Abscheidung in der Abgasnachverbrennung. Bis November 2020 hat MHIENG insgesamt 13 Anlagen für den kommerziellen Einsatz mit dem KM CDR ProcessTM geliefert und ist damit ein weltweit führender Anbieter von Technologien zur CO2-Abscheidung. Derzeit befinden sich zwei weitere Anlagen im Bau. Weitere Informationen: https://www.mhi.com/products/engineering/co2plants.html

Über Lehigh Cement und Lehigh Hanson:
Seit 1956 ist Lehigh Cement ein Innovator, Partner und Beitragender bei der Weiterentwicklung der Zement- und Betonindustrie und der Unterstützung der Wirtschaft von Alberta. Lehigh Cement ist eine Tochtergesellschaft von Lehigh Hanson, dem nordamerikanischen Betrieb von HeidelbergCement . Weitere Informationen: https://www.lehighhanson.com.

Lehigh Hanson ist Teil von HeidelbergCement , einem der weltweit größten integrierten Hersteller von Baumaterialien und -lösungen, mit führenden Marktpositionen in den Bereichen Zuschlagstoffe, Zement und Transportbeton. Rund 54.000 Mitarbeiter an mehr als 3.000 Standorten in über 50 Ländern erbringen durch betriebliche Exzellenz und Offenheit für Veränderungen nachhaltige finanzielle Ergebnisse. Im Mittelpunkt des Handelns steht die Verantwortung für die Umwelt. HeidelbergCement ist Vorreiter auf dem Weg zur CO2-Neutralität und stellt Materiallösungen für die Zukunft bereit.

Über Emissions Reduction Alberta (ERA):
Seit mehr als 10 Jahren investiert ERA die Einnahmen aus dem CO2-Preis, den große Emittenten zahlen, um die Entwicklung und Einführung innovativer sauberer Technologielösungen zu beschleunigen. Seit der Gründung von ERA im Jahr 2009 wurden 616 Millionen $ für 186 Projekte im Wert von 4,55 Milliarden $ bereitgestellt, die dazu beitragen, Treibhausgase zu reduzieren, wettbewerbsfähige Branchen zu schaffen und neue Geschäftsmöglichkeiten in Alberta zu eröffnen. Diese Projekte werden voraussichtlich bis 2030 zu einer kumulativen Emissionsreduzierung um 35 Millionen Tonnen CO2 führen. Weitere Informationen:https://eralberta.ca/

MEDIENKONTAKTE

International CCS Knowledge Centre
Jodi Woollam
Head of Communications & Media Relations
jwoollam@ccsknowledge.com
Tel.: +1-306-565-5956 / Mobil: +1-306-520-3710
ccsknowledge.com
@CCSKnowledge

Mitsubishi Heavy Industries Group
mediacontact_global@mhi.co.jp

Lehigh Hanson
Jeff Sieg
Director, Corporate Communications
972-653-6011
jeff.sieg@lehighhanson.com
 

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