Original-Research: Media and Games Invest plc (von GBC AG)

Original-Research: Media and Games Invest plc - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu Media and Games Invest plc

Unternehmen: Media and Games Invest plc
ISIN: MT0000580101

Anlass der Studie: GBC Management Interview
Empfehlung: Management Interview
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Dario Maugeri, Cosmin Filker

Die Corona-Krise hat für deutliche Verwerfungen an den Kapitalmärkten
gesorgt. Auch die Media and Games-Aktie (MGI) war von einer rückläufigen
Kursentwicklung betroffen, allerdings fiel diese gegenüber Anfang 2020 mit
-7,8 % vergleichsweise moderat aus. Dies könnte damit zusammenhängen, dass
die Gesellschaft, die zu 99 % am Publisher von Online- und Mobile-Games
gamigo AG beteiligt ist, zu einem der Profiteure der aktuellen Entwicklung
zu sehen ist. In der jüngsten Unternehmensmitteilung hatte die MGI von
einer verstärkten Aktivität im Gaming-Bereich berichtet, was sich auf die
Umsatz- und Ertragslage positiv auswirken dürfte. GBC-Analyst Dario Maugeri
hat mit Remco Westermann, CEO der Media and Games plc, über die aktuelle
Lage gesprochen:
 
GBC AG: Herr Westermann, sie haben berichtet, dass die MGI trotz der
aktuellen Lage von einem deutlichem Umsatzwachstum im Medienbereich ausgeht
und das sich die Anzahl der Spieler sowie die Nutzeraktivität in den
Spielen erhöht hat. Es hört sich so an, als gehört MGI zu den Profiteuren
der Krise. Können Sie dies kurz skizzieren?
 
Remco Westermann: Man kann derzeit beobachten, dass es sich beim Online
Gaming generell um ein relativ krisenfestes und konjunkturunabhängiges
Geschäft handelt. Das gilt nicht nur für die aktuelle Krise. Je mehr
Freizeit die Menschen haben, desto mehr Zeit verbringen sie mit Online
Spielen und desto höhere Aktivität herrscht in den Spielen. Zum anderen
findet die Monetarisierung in unseren Spieleportfolio größtenteils über
Mikrotransaktionen, sogenannte In-Game Käufe, statt, bei denen die Spieler
je einzelne Transaktion nur einen relativ geringen Betrag zahlen müssen. In
Krisenzeiten wie aktuell, sinkt die Bereitschaft für größere Anschaffungen
und es wird eher mal Geld für die kleinen Dinge ausgegeben.
 
Auch der Medienbereich zeigt sich in der aktuellen Situation relativ
stabil. Einerseits aufgrund unserer globalen Aufstellung, während in Süd-
Amerika bis jetzt noch keine Budgets umgestellt werden, sehen wir in Asien
inzwischen wieder steigende Ausgaben. Andererseits sehen wir auch eine
Verschiebung der Budgets. Während die Kunden im Bereich Travel oder
Transportation ihre Budgets zurückfahren, werden sie beispielsweise im E-
Commerce oder Gaming Bereich hochgefahren.
 
GBC AG: Gibt es bei Ihnen Geschäftsaktivitäten, die von der Corona-Krise
und einem damit einhergehenden Konjunkturrückgang negativ beeinflusst sind?
 
Remco Westermann: Das hängt von der Dauer der Krise ab. Im Medienbereich
sehen wir mittelfristig schon die Möglichkeit, dass die konjunkturelle
Entwicklung einen negativen Einfluss nehmen kann. In den vergangenen Krisen
hat es sich aber gezeigt, dass sich die Gaming Umsätze auch in
konjunkturschwachen Perioden langfristig positiv weiterentwickeln.
 
GBC AG: Auch wenn dieses Szenario für Sie nur theoretisch ist, wie flexibel
können Sie auf der Kostenseite auf mögliche Umsatzrückgänge reagieren?
 
Remco Westermann: Ich sehe uns hier sehr gut aufgestellt. Der Großteil
unserer Kos-ten ist variabler Natur wie beispielsweise unsere Lizenz-,
Marketing- und Technikkosten. Wir haben in der Vergangenheit viel in
Cloudtechnologie investiert und konnten so den Großteil unserer Fixkosten
in variable Kosten wandeln, was uns aktuell in die Lage versetzt, extrem
anpassungsfähig bezüglich Marktveränderungen zu sein. Zudem haben wir noch
einiges an nicht genutzten Kostenreduktionspotentialen im Zusammenhang mit
unserer letzten Akquisition, die wir wie geplant heben werden. Im Gaming
Bereich fahren wir aber zurzeit die Medienbudgets hoch; weil fast jeder
zuhause ist, ist unsere Marketingeffizienz sehr hoch. Davon profitieren wir
derzeit und haben entsprechend unsere Marketingausgaben erhöht.
 
GBC AG: Im vergangenen Geschäftsjahr hat ihr Tochterunternehmen gamigo AG
ein Großteil des Wachstums über hohe M&A-Aktivitäten realisiert. Zuletzt
wurde die Verve Wireless Inc. erworben. Wie schätzen Sie den M&A-Bereich im
aktuellen Umfeld ein?
 
Remco Westermann: Wie sind spezialisiert auf Unternehmen, die aufgrund von
Effizienz- und Skalierungsproblemen alleine ins Straucheln geraten, aber
dennoch über einzelne sehr gute Assets verfügen, die nach erfolgreicher
Integration auf unsere Plattform profitabel betrieben werden können. Wir
gehen momentan davon aus, dass sich aufgrund der Krise zusätzliche
Opportunitäten ergeben werden.
 
GBC AG: Wie sieht Ihre aktuelle Liquiditätssituation, insbesondere nach der
Anleiheaufstockung um weitere 3,00 Mio. EUR aus?
 
Remco Westermann: Liquiditätsseitig sind wir nach wie vor gut ausgestattet
und haben trotz der im Januar durchgeführten Akquise von Verve sowie dem
Auskauf der Minderheiten von gamigo mehr als 10 Mio. EUR freie Liquidität
in der Gruppe. Parallel haben wir einen starken operativen Cashflow, aus
dem wir zusätzliche Übernahmen und organisches Wachstum finanzieren können.
 
GBC AG: Herr Westermann, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/20357.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstrasse 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR. Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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Datum (Uhrzeit) Fertigstellung: 26.03.2020 (9:45 Uhr)
Datum (Uhrzeit) erste Weitergabe: 26.03.2020 (11:00 Uhr)

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
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